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1. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 72

1835 - Stendal : Franzen und Große
den damaligen 3 Neichen (Australien, Neustrien und Burgund) wurde, die den Franken unterworfenen Völker im Gehorsam, und verschaffte dem Reich, auch durch Verbreitung des Christenthums in Deutschland (Bonifactus), Einheit und Festigkeit. 99. Ausbreitung des Islam. Zn Asien hatte Muhamed seine Lehre zuerst den Arabern, seinen Landsleuten, dann den Nachbarn im Reich der Griechen und Perser mit dem Schwerdte aufgedrungen 622 — 632. Seine Nachfolger (Cha- li sc n) setzten die Eroberungen mit eben so großem Glück als Eifer fort. Ägypten wurde 640, und so- dann weiter die ganze Nordküste von Afrika, so wie auf der andern Seite Persien, unterworfen. Von Afrika gingen sie, dem Rufe einer Parthei der Westgothen folgend, unter Tarik nach Spanien über '711, sieg- ten bei Lerez und unterwarfen die ganze Halbinsel, wo ihre Herrschaft erst 1492 völlig aufhörtc. 100. Karl Martcll. Als die Saracenen auch das übrige Europa zu un- terwerfen drohten, da rettete an der Spitze der fränki- schen Macht Karl Martell (der Hammer) die germanische Welt durch den Sieg bei Tours 732. Dessen Sohn Pipin der Kurze, in der erblichen Würde des Major Domus dem Vater folgend, ent- fernte den letzten Merowinger, Child er ich 111., vom Thron, und hob sich und sein Geschlecht, die Karo- linger, hinauf 752. Den Pabst, der die Handlung durch feine Billigung erleichtert hatte, schützte er gegen die mächtigen Longobardcn. „___ 101. Karl der Große. Nach ihm erhob sein Sohn Karl der Große (768 — 814) die Macht deö fränkischen Reichs aufs

2. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 74

1835 - Stendal : Franzen und Große
74 und Kunst gleich jenem beförderte. Scholl juróte sich Spanien 755 und ein Thcil von Nordafrika (Fez) von dem Ehalifen unabhängig gemacht 789. Zweite Periode: Bis auf die Entdeckung von Amerika 1492. lojj. D i e Karolinger. Das große Reich der Franken, von Karl dem Gro- ßen gegen Avaren, Slavcn und zuletzt noch gegen Nor- manner geschützt, vermochte unter dessen Nachkommen, die größtentheils eine auffallende Geistesschwache ver- riethen, dem Andrauge der Slaven und Normanncr kaum zu widerstehen. Unter Ludwig dem From- men (814 — 840) hoben die Theilungcn des Reichs unter seine Söhne, und deren Kriege mit dem Vater und unter einander alle Einheit auf. Durch den Ver- trag zu Verdun 843 zerfallt bereits die ganze Masse in drei Theile, wovon den östlichen Ludwig der Deutsche, den westlichen Karl der Kahle, den Mittlern nebst Italien und der Kaiserwürde der älteste Bruder Lothar I. erhalt. Neue Thcilungen des deut- schen Theilcs folgen nach Ludwigs Tode 876, doch ver- einigt der die altern Brüder überlebende Karl der Dicke nicht bloß seit 882 die Lander dieses Theils, sondern auch seit 884 fast alle übrigen. Noch nicht war die Trennung der fränkischen Landermasse dauernd, sondern nur Folge der üblichen Theilungen unter alle berechtigten Erben. Aber als Karls Unfähigkeit zu herrschen zu auffallend war, wählte jeder Theil des 843 getrennte« Reichs sich seinen eigenen König 887.

3. Die mittlere und neue Welt - S. 31

1873 - München : Lindauer
31 ein Ende, unterwarf sich das Land der Ar mo'rifer zwischen Seine und Loire und besiegte 496 bei Tolbi'aknm oder Zülpich die Alemannen so entscheidend, daß sich „deren Kriegerscharen seiner Herrschaft unterstellten. Nach seinem Übertritt vom Heidentum zur katholischen Kirche fiel er unter dem Vorwande, die katholischen Unterthanen des ariauischeu Westgoteukönigs Alarich Ii zu beschützen, in dessen Reich ein und dehnte 507 durch feinen Sieg bei Vougl 6 sein Gebiet im südlichen Gallien ans Zuletzt vereinigte er die gesamte fränkische Macht in Gallien zu einem Reiche, indem er seine Nebenkönige in Gallien durch Verrat und Meuchelmord aus dem Wege schaffte. Nach Chlodwig regierten seine vier Söhne gemeinschaftlich und setzten die Eroberungen fort: Dietrich, der älteste, eroberte das thüringische Reich, seine drei Brüder gewannen Burgund. Nachdem die drei. ältesten Brüder samt ihren Nachkommen gestorben waren, regierte der jüngste von den Brüdern, Klotar I., drei Jahre (558—561) allein über das fränkische Reich, darnach seinem Tode zuerst unter seine vier Söhne, und dann, als der erstgeborne Sohn (Charibert) 567 gestorben war, unter die drei Brüder geteilt wurde. Unter diesen entbrannten Bürgerkriege, durch welche die Nordhälfte des gesamten fränkischen Gebietes in das west fränkische Reich oder Neustrieu mit romanischem Charakter, und in das ostfränkische Reich oder Australien mit deutschem Charakter, die Südhälfte dagegen in Burgund und in das den Goten entrissene Aquita'nien oder Go'tien geschieden wurde. Unter Klotar Ii, einem Enkel Klotars I, erfolgte (613) die Wiedervereinigung des Reiches, aber schon nach dem Tode seines Sohnes Dagobert I (| 638) schritt man zu einer neuen Teilung. Die argen Zerwürfnisse, die seit dieser Teilung innerhalb der königlichen Familie beständig Herrschten, wurden von den Majordo'inen (ursprünglich Aufseher des königlichen Haus- und Hofwesens, später Anführer der Lehensleute) benutzt, um die ganze Civil- und Militärverwaltung in ihre Hände zu bringen und im Namen der Könige zu regieren. Zuletzt entbrannte zwischen den Majordomen von Austr a'sien *und Neustrien ein Streit um die Herrschast der ganzen Monarchie, aus welchem der austrasische Majordom Pippiu von He'ristal durch einen Sieg über den neustrischen König und Majordom bei Testri (687) als alleiniger Major dom im gesamten fränkischen Reiche hervorging. Pippin von Heristat ernannte in Neustrien seinen Sohn und nach dessen Tode seinen Enkel zum Majordom, er selbst ging nach Anstra sien zurück und hatte hier sein eil (natürlichen) Sohn Kart Martell zum Nachfolger. Dieser führte glückliche Kriege gegen die Alemannen und Bojoarier, welche das fränkische Joch abschütteln wollten, ebenso gegen die Sachsen und Frifeu, die sich feindselig gezeigt hatten, und setzte (732) den Eroberungen der Araber, die unter Abderra'hinan in Aquitanien eingefallen waren, durch den entscheidenden Sieg zwischen Tours und Poitiers für immer ein Ziel. Als 737 der junge König Theodorich Iv von Anstrafien starb, ließ Karl Martell

4. Vorschule der Geschichte Europas - S. 190

1834 - Berlin : Enslin
190 — Reiche, und obgleich bei dieser Theilung zwischen den Brüdern nusgemacht wurde, daß sie zusammenhalten, und ihre Reiche als ein gemeinsames Ganzes ansehen wollten, so ging doch diese Einigkeit unter ihnen von jetzt an immer mehr verloren, und besonders wurden nun die drei Lander Italien, Deutschland und Frankreich dadurch noch mehr von einander getrennt, daß die darin wohnenden Völker einen eigenen Charakter und eine eigene Sprache annahmen, wie namentlich in Frankreich von jetzt an nicht mehr die alten Franken, sondern die nun anders redenden Franzosen zu denken sind. Und diese Trennung des großen Frankenreichs ging bald darauf noch weiter, als Kaiser Lothar, der nun von Gewissensangst über die gegen seinen Vater verübten Thaten gequält wurde, sich kurz vor seinem Tode, im Jahr 855, als Mönch in das Kloster Prüm begab, und sein Reich wieder unter seine drei Söhne theilte, wobei der älteste, Ludwig Ii., als Kaiser Italien erhielt, Lothar Ii. bekam alle nördlichen Lander am Rhein, und Karl die Provenz mit Savoyen und der Grafschaft Lyon. So war es denn nun so gekommen, daß mit dem Ver- lauf der ersten Halste des neunten Jahrhunderts das Frankenreich in seinem Innern eine große Umgestaltung erlitten hatte; wie es zu Anfänge dieses Jahrhunderts unter Karl dem Großen selbst als ein großes und zu- sammenhängendes Ganzes aus dem Westen Europas mächtig hervorgetreten war, so war es nun in der Mitte desselben unter seinen Enkeln und Urenkeln in fünf größere und kleinere Reiche zerfallen, und damit'natür- lich auch von seiner Größe und Macht heruntergesunken. Nicht nur aber, daß nun diese karolingischen Könige in den drei Mittelländern Europas unter einander uneinig und dadurch gegen äußere Feinde schwach waren, son- dern es herrschte auch in ihren getheilten Reichen so große Unordnung, und vorzüglich an ihren Höfen, den deutschen ausgenommen, eine so große Sittenverderbniß, daß das Leben allenthalben entartet und ge^'iken war, wie sich dieses letztere vorzüglich in einem Streit zwi- schen dem lotharingischen König Lothar Ii. und dem rö- mischen Pabst Nicolaus I. zu erkennen gab, welcher letz- tere damals, indem er den heiligen Stuhl behauptete,

5. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der allgemeinen - S. 49

1882 - Halle : Anton
49 2. Drei Jahre noch st ritten die Söhne um das väterliche Erbe, dann verglichen sie sich 843 durch den Vertrag Zu Verdun. Lothar, als der älteste, erhielt die Kaiserwürde und mit dieser die Länder, worin die beiden kaiserlichen Hauptstädte Rom und Aachen lagen: Italien — soweit eslder fränkischen Herrschaft gehorchte — und einen langen schmalen Landstrich vom Mittelmeer bis zur Nordsee auf der linken Seite des Rheins (— Provence, Burgund, Lothringen — Lothars Reich, Fries land). Karl bekam den westlichen Teil des Reichs von Lothars Gebiet an bis zum atlantischen Dcean und zum Ebro; dieser Teil behielt den Namen Frankenreich oder Frankreich; Ludwig wurden die Gebiete östlich vom Rhein zugesprochen; dieses ostfränkische Reich umfaßte die deutsch redenden Stämme und erhielt darum den Namen Deutschland. Als etwa 80 Jahre später Lothars Geschlecht ausstarb, fiel Lothringen und Friesland an Deutschland, Provence und Burgund dagegen an Frankreich. Seit dem Vertrage zu Verdun schlossen sich die westlichen und östlichen Völker des bisherigen einheitlichen Frankenreichs mehr und mehr zu besonderen, namentlich durch die Sprache geschiedenen Nationen zusammen: es entstand eine französische und eine ^deutsche Nation — und so darf man jenen Vertrag die Geburtsstunde des deutschen Reichs nennen. 3. Karls des Großen Nachkommen — man nennt sie Karolinger — haben in Deutschland von 843 bis 911 regiert; es sind ihrer vier: Ludwig der Deutsche, Karl der Dicke, Arnulf von Kärnthen und Ludwig das Kind. Deutschland hat unter ihnen keine glücklichen Zeiten erlebt: äußere Feinde — Normannen, Slaven und Ungarn (— Magyaren) bedrängten, innere Unruhen zerisseu es. Die Normannen — nach Abstammung und Sprache den Germanen verwandt — bewohnten den Norden Europas (— Dän e-mark, Schweden, Norwegen). Durch ihre Kriegs- und Raubzüge wurden sie der Schrecken der Völker. Nur der älteste Sohn erhielt das väterliche Erbe; auch bot das unfruchtbare Land wenig Mittel zum Lebensunterhalt; so waren die jüngeren Söhne auf Seeraub und Wanderzüge angewiesen; wer aber reich an Gold und Beute zurückkehrte, der fand Ehre in der Heimat, den pries das Lied der Sänger. Plündernd suchten dienormannen die deutschen und französischen Küsten heim; in Frankreich nahmen sie die Landschaften der untern Seine — nach ihnen Normandie genannt ■— dauernd in Besitz. Von hier aus gingen sie später unter Herzog Wilhelm dem Eroberer nach England und machten — 1066 — dem angelsächsischen Königreiche ein Ende. Die von ihnen mitgebrachte französische Sprache vermischte sich mit der ursprünglichen zu der heutigen englischen. Aus Island ließen sie sich nieder und gründeten von hier ans Colonien auf Grönland und in Winland, der Ostküste von Nordamerika (— sie waren mithin Kunze, Lehrstoff. Ii. Cursus Ii. 4

6. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der Geschichte des Mittelalters - S. 74

1865 - Langensalza : Beyer
74 13. Die Nachfolger Karl's des Großen. 814—911. Zwischen Alfred und Karl dem Großen finden wir in den Hauptzügen ihres Wirkens und Charakters eine auffallende Aehnlichkeit. Die Leistungen beider Männer waren ausgezeichnet; denn sie sorgten nicht nur fiir die äußere und innere Ordnung ihrer Staaten, sondern auch für die Geistesbildung und Wohlfahrt ihrer Völker. Karl's treffliche Anstalten zur Bildung der Völker und Si- cherung der Grenzen zerfielen aber schon unter seinem schwachen Sohne Ludwig dem Frommen, der ihm in der Regierung folgte (814—840). Ludwig der Fromme erbte nach des Vaters Tode dessen großes Reich, zu dem Frankreich, Oberitalien und Deutsch- land gehörten. Er war zwar ein gutherziger, gerechter, auch gelehrter Mann; doch wohnte nicht der Kraftgeist seines Vaters in ihm, weßhalb er auch der Regierung eines so ausgedehnten Staates durchaus nicht gewachsen war. Zu früh theilte er das Reich unter seine drei ungerathenen Söhne, die er nicht zu bän- digen vermochte. Durch diese Theilung veranlaßt er einen Innern Krieg. Von seiner zweiten Gemahlin hatte er nämlich noch einen (vier- ten) Sohn, Karl, bekommen. Auch dieser sollte ein Stück Land erhalten, womit aber die drei ältern Söhne, die sich beeinträch- tigt sahen, nicht zufrieden waren. Die mit der Theilung unzu- friedenen Söhne bekämpften und bekriegten am Ende den eige- nen Vater, stießen ihn vom Throne, steckten ihn in ein Kloster und theilten seine Länder unter sich. Des Vaters Fluch lastete aber schwer ans ihnen. Sie wurden sich selbst feind. Alles war in Verwirrung, als Ludwig der Fromme auf einer Rhein- insel in der Gegend vou Ingelheim, nicht weit von Mainz, starb (den 20. Juni 840). Nachdem der eine Sohn, Pipin, ebenfalls gestorben war,

7. Die deutsche Geschichte - S. 140

1829 - Elberfeld : Büschler
140 Iii. Ztr. Karl der Große bis Heinrich I. 769 — 9.19. tnmiuuvvmu mviuwvvwmiwnvwiw wv vvvwvvw v\\ in t\\vv schickte dem Desiderius schon im zweiten Jahre die Tochter zurück, sey es, daß der Unwille des Papstes über diese Ehe, oder andere unbekannte Ursachen, ihn dazu vermochten. Und bald werden wir hören, wie noch größere Veranlassung zur Feindschaft zwi- schen sie kam. 6) Im Südosten von Karls Landern, in Oestreich und Ungarn, wohnten die Avaren, ein aus Asten gekommenes mongolisches Volk, welches lange gekriegt und die Provinzen des morgenlandischen Kaiserthums ausgeplündert hatte, jetzt aber nur die in zwei Jahrhunderten zusammengeraubten Schatze ängstlich bewachte. Diese lagen in neun besondern, mit Wällen und Grä- den umschlossenen Orten, die sie Ringe nannten, aufgeschüttet, und schienen gleichsam einen jeden einzuladen, sie ihren Besitzern wieder zu nehmen, welche nicht verstanden, sie zu genießen. 7) Den übrigen Theil der östlichen deutschen Gränzen batten die verschiedenen Stämme der S l a v e n und Wenden inne; rohe Völker, von weniger edler Naturanlage, als die Germanen. Von Deutschland besaßen sie Holstein, Mecklenburg, Brandenburg, Pommern, einen Theil Sachsens, die Lausitz, Schlesien, Böhmen und Mähren. In Holstein waren die Wagner, in Mecklenburg die Obotriten, in einem Theile von Brandenburg die Milzen, in einem andern die Heveller und Ukern, die Pommern in der Pro- vinz, die von ihnen den Namen erhalten hat, — sämmtlich Stämme der Wenden. Im Meißnischen waren die slavischen Sorben, in den Lausitzen die Lausitzer, in Böhmen die Czechen, in Mähren die Morawaner. 8) In Denschland selbst fand Karl beruhigte Gemüther. Die den Franken unterworfenen Stämme, Allem an en, Bai- ern, Thüringer, hatten sich allmählig an die fremde Herr- schaft gewöhnt, 'welche nicht drückend war, sondern ihnen ihre Sitten, Gesetze und Eigenthümlichkeiten gelassen batte. Nur wurden sie, außer den Baiern, nicht mehr nach alter Weise durch eigeue Herzöge, aus einheimischem Herrscherstamme, sondern, der fränkischen Einrichtung gemäß, durch Grafen ohne erbliche Macht, in den einzelnen Gauen, regiert. Daher fehlte ihnen der Verei- uigungspuukt, und nur in den Baieru lebte der alte Sinn nach Unabhängigkeit noch am stärksten. Sehr ergeben waren dem neuen, karolingischen Königshausc die Bischöfe in allen diesen Provinzen. Aber an den Gränzen seines Reiches im nördlichen Deutsch- land wohnten Nachbaren, welche seiner Kraft den ersten Gegen- stand darboten, die Sachsen nämlich, unbezwungcn und frei in ihren Gränzen vom deutschen Meere bis an Thüringen, und von der Elbe bis fast an den Rhein. Wahrend bei den Franken die altgermanische Verfassung schon vielfältig geändert war, und die Kriegsleute vom Gefolge des Königs den Adel an sich gerissen und den Platz der freien Leute eingenommen hatten, lebten die Sachse» »och in den alten Sitten ihrer Stammvater, ohne gr» i

8. Geschichte des Mittelalters - S. 160

1866 - Freiburg im Breisgau : Herder
360 Das heilige römische Reich deutscher Nation. Hierauf wurde zur Wahl eines Königs von Jerusalem geschritten und einmüthig der tapfere Gottfried erkoren. Er aber sprach: „das sei ferne von mir, daß ich da eine goldene Krone trage, wo das Haupt des Hei- landes unter einer Dornenkrone geblutet hat," und nannte sich nie Kö- nig von Jerusalem, sondern Beschützer des heiligen Grabes. Er war es in der That, so lange er lebte. Schon in dem ersten Monate, als bereits die meisten Pilger nach Hause zurückgekchrt waren, griff der Sultan von Aegypten das kleine Königreich mit einem gewaltigen Heere an, wurde aber von Gottfried im August bei Askalon besiegt und nach Aegypten zurückgetrieben. Leider starb Gottfried, den selbst die Mo- hammedaner bewunderten, nach kaum einjähriger Regierung und wurde in Jerusalem begraben, wo man den christlichen Pilgern noch heut zu Tage sein Grab zeigt. Ihm folgte sein Bruder Balduin, der Fürst von Edessa, der die Türken tapfer zurückschlug, welche das christliche König- reich von allen Seiten beunruhigten. Die Kunde von der Eroberung Jerusalems versetzte das christliche Europa in Jubel. Das Kreuz, das in Asien dem Halbmonde hatte wei- chen müssen, hatte triumphiert, die lange Schmach der Christenheit war gesühnt, und welche Aussicht öffnete sich! Drei christliche Reiche waren gegründet: Edessa, Antiochia, Jerusalem, ebenso viele Thore, durchweiche das Christenthum in das innere Asien, an den Euphrat und Tigris, nach Damaskus und Bagdad Vordringen sollte. Gab es für die kriegslustigen adeligen Söhne einen schöneren Kampf als mit den Ungläubigen in Asien, und wo war wie in Asien eine solche Ländermasse, groß genug für Millionen der schönsten Lehen, welche für die Tapferen zu gewinnen waren? Fortdauer der Kreu))ügc. Andacht und Kriegslust lenkten nun einen fortwährenden Menschen- strom aus dem Abendlande nach Asien; es war ein beständiger Kreuz- zug, der aber zu bestimmten Zeiten besonders mächtig anschwoll, wo dann die Geschichte einen neuen, besonderen Kreuzzug (es sind deren sieben) aufzeichnet. Schon 1100 zogen der Graf von Poitou, Herzog Welf von Bayern, Bischof Ulrich von Passau, Erzbischof Thiemo von Salzburg, Abt Giselbert von Admont:c. nach, fanden aber mit mehr als 100,000 Menschen bis auf wenige in Kleinasien durch Hunger und das Schwert der Türken ihren Untergang.

9. Historisches Bilder-Buch für die denkende Jugend - S. 127

1835 - Nürnberg : Campe
127 Rechte nicht wieder entzogen werden konnten und überhaupt der wcst- phälische Friede als. ein deutsches Reichsgrundgesetz angesehen und auf- recht erhalten würde, hatten zwei auswärtige Mächte, Frankreich und Schweden, die Garantie übernommen, und hiemit, so lange sie wollt ten und konnten, Gelegenheit zur Einmischung in die deutschen Angele- genheiten erhalten. Beiden waren überdieß als Entschädigung für die aufgewandten Kriegskosicn beträchtliche Stücke vom Reiche abgetreten worden; Schweden hatte Vorpommern, Rügen, einen Theil von Hin- terpommern mit Stettin, Wismar, Bremen und Veröden erhalten, je- doch als deutsches Reichslehen; Frankreich die schon seit 1532 wegge- nommenen alten Reichsstädte Metz, Toul und Verdun, die Landgraf- schaft Ober- und Niederelsaß, den Sundgau, die Festung Breisach, und die Landvogtei Hagenau nebst dem Besatzungsrecht in Philippsburg; die- ses als förmliches, eigenes Recht, nur mit der Beschränkung, daß den Reichsstädten, Reichsabteien, und den übrigen Reichsständen im Elsaß ihr Zusammenhang mit dem deutschen Reiche erhalten werde. Hierin lag eine natürliche Quelle zu fernerem Hader, da eine solche Doppcl- vcrbindung, einerseits mit Frankreich, andererseits mit dem Reiche, in die Dauer schlechthin unmöglich war. Von beiden garantirenden Staa- ten war Frankreich bei weitem der wichtigere, theils der Nähe, theils der Kräfte wegen. Schweden nahm, damals über Finnland und einen großen Theil der Ostseeländer gebietend, allerdings auch eine bedeutende politische Stellung ein, indessen waren schon bald nachher seine Kriege mit Polen und Dänemark ein großer Ableiter seiner Einwirkung auf Deutschland, und cs bekam später einen Nachbar in Rußland, der seine Bedeutung völlig beschränkte. Hingegen war Frankreich damals in je- der Hinsicht auf der Höbe seiner Macht. Denn die Zerrüttungen die- ses Landes unter Mazarins Verwaltung (bis 1661) thaten der gegen Deutschland bewiesenen Energie keinen Eintrag, und wie sehr auch der Krieg der Fronde die Parteien erbittern mochte, so mußte doch dieß Alles nur wie ein Uebermaas; der Lebenskraft und wie die letzten Ver- suche der ganz unterdrückten Aristokratie des Adels und der Stände gegen die absolute königliche Gewalt erscheinen. Nach den Bürgerkrie- gen unter den Söhnen der Katharine von Medicis war Frankreich un- ter dem ersten Bourbon, dem unvergeßlichen Heinrich Iv., dem trotz seiner Schwächen besten und edelsten König, vereinigt und somit mäel)- tig geworden; unter der Regierung seines schwachen Sohnes Ludwig Xiii. hatte der große Kardinal Richelieu sich besonders zwei Hauptzwecke ge- setzt, Unterdrückung der im Innern des Reichs selbst zum Nachtheil des Staats mächtigen Parteien, sowohl des Adels als auch der Protestan- ten, und Beschränkung des durch Oesterreich, das Reich, Spanien, Mai- land, Neapel, Amerika, übermächtigen Hauses Habsburg. Sein Nach- folger Mazarin hatte, wenn er auch der innern Parteiung nicht mit eincmmale Meister werden konnte, doch durch den westphälischen Frie-

10. Theil 2 - S. 401

1806 - Leipzig : Hinrichs
Von Karl d. Frank, b. a. d. Entd.v. Amerika. 421 der vertriebene Heinrich (93z) restituirt, aber Kar n- lhen davon getrennt, und unter Hezilo, der bisher Bayern besessen harre, zu einem eigenen Herzogt hu me erhoben; auch bekam in dieser Zeit Leopold von Bam- berg die Markgrafschaft Oestreich (die bis >246 bei fernem Hause blieb). — Die slavischen Völker er- wachten von neuem an der Elbe und beschäftigten den Much der Teurschen; in Italien riß die größte Unordnung eln. Dorthin brach (996) der junge König auf, (der trrchiche Talente besaß, die der berühmte Gerbert gebildet hatte,) um den Usurpator Crescenrius in Rom zu bestrafen. Mit Vorliebe hing Orco an Italien, dessen Klima und höhere Kultur ihn mehr an sprachen, als das rauhere Teurich- land. Dorthin würde er den Sitz seiner Regierung, der längerem Lieben, verlegt haben, um Teutschlands An- gelegenheiten von Rom aus, dem ehemaligen Sitze der Weltherr,chast, zu leiten, und die Sitten der Teutfchen durch italienische Kultur zu verfeinern. Schon bei seinem ersten Zuge nach Italien hatte er sei- nen Vetter Bruno (Gregor 5) auf den pabstlichen Stuhl gebracht, und sich von diesem (996) zum Kaiser krönen lassen. Neue Unruhen führten ihn dahin zurück, die er nur mit Strenge (993) tilgen konnte. Im folgenden Jahre (999) ward fern Lehrer und Freund, Gilbert (Sylvester 2} zum Pabste gewählt, mit welchem er den großen Entwurf zur Kultivirung der teulschen Nation, zur Verbesserung des Sittonverderbens der Geistlichkeit, und zur Verlegung fernes Regierungssitzes nach Rom, realisiren wollte. E c Doch —------------—-->— -.—-1---e.--^_____1________ ___
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